Rückblick 2018 - das Jahr der Beziehungen mit uns und anderen

Eine Betrachtung von Carmen Eva Leitmann

 

Die Weihnachtszeit, das Fest der Liebe und das Ende des Jahres, ist auch immer eine Zeit für  Besinnlichkeit und zum Ausspannen auch bietet sie eine gute Gelegenheit für eine Rückschau. Was hat das vergangene Jahr gebracht?

Wofür bin ich dankbar, was hat mich mit Freude erfüllt, was durfte ich lernen und hinzu nehmen?  Das Jahr 2018 war geprägt von der Venus, dem Planeten der Liebe und dieser regiert auch jede Art und Form von Beziehung: Die Beziehung zu uns selbst, berufliche, freundschaftliche, familiäre und natürlich die romantischen Liebesbeziehungen. Man könnte meinen, dass in einem Venusjahr besonders viele Liebesbeziehungen begonnen haben, oder  sich auf eine neue Stufe entwickelt haben. Das ist auch bestimmt so, dort wo die gemeinsame Basis schon gestimmt hat und auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung beruht, dort wo Menschen sich gefunden haben, die nicht auf der Suche sind und von dem anderen etwas brauchen, sondern wo die Individuen gut mit sich sind und zu sich stehen.

In vielen anderen Fällen kam es jedoch auch zu Brüchen, zu Kündigungen, Trennungen, denn  wir bewegen uns Schritt für Schritt,  aber kontinuierlich,  hin zu wahrhaftigen Gemeinschaften, in eine neue Form des Miteinanders, beruflich wie privat und diese sind geprägt von Freundschaft, von Freude und sogenannter bedingungsloser Liebe, die jeden annimmt, so wie er oder sie ist. Und wie in allen Lebensbereichen, beginnt diese bedingungslose Liebe bei uns selbst, das heißt wie wir zu uns selbst stehen, ob wir uns selbst annehmen wie wir sind und wie wir mit uns selbst umgehen.

Dazu bot uns dieses Jahr vielfältige Möglichkeiten, uns das anzuschauen.

Ich habe verstanden, dass wenn ich an mir zweifle, dann zweifle ich auch an Gott, denn er liebt mich immer, genauso wie ich bin und weil ich so bin, wie ich bin. Und er ist gütig. Also kann ich nicht an mir selbst zweifeln und behaupten Gott zu vertrauen. Ich denke es ist es wert bei diesem Gedanken ein wenig zu verweilen…

Ich kenne keinen Menschen, der sich selbst gut behandelt und gleichzeitig einem anderen Menschen gegenüber ungerecht, herablassend, neidisch ist, oder sich unehrlich verhält.
Wer sich selbst liebt und anerkennt, dem gelingt es auf natürliche Weise Grenzen zu setzen und sich auch anderen gegenüber wertschätzend zu verhalten. Genau dorthin will uns das Leben führen: Dass wir uns selbst betrachten wie wir sind, dass wir ehrlich uns selbst gegenüber sind, dass wir erkennen was wir brauchen und gut für uns selbst sorgen, für uns einstehen und dass wir unsere Begegnungen mit anderen dazu nutzen um zu erkennen, wie weit wir in diesem Prozess fortgeschritten sind.

Ein Mensch, der einem anderen schaden will, oder sich lieblos verhält, ist also nichts anderes als jemand der nach Hilfe ruft, weil er noch nicht gut genug für sich selbst sorgen kann, und meint zu kurz zu kommen. Wenn ich eines zutiefst verinnerlicht habe, in der ganzheitlichen Betrachtung von Menschen, dann ist es dies: Wir sind alle miteinander verbunden. Alles was wir einem Menschen antun, oder wie wir über ihn denken, das tun wir uns selbst an. Im Guten, wie im weniger guten Sinne.

Um in diese Betrachtungsweise zu gelangen, dürfen wir uns alles anschauen, so wie es gerade ist,

um zu verstehen und dann entscheiden zu können: Gefällt mir das? Will ich das wirklich? Was will ich verändern, um zu diesem liebevollen Blick auf mich selbst, zu dieser Wahrhaftigkeit zu kommen? Wie ein Arzt, der sich auch erst eine Wunde genau ansehen muss, um dann zu entscheiden wie er sie behandeln will? Muss sie gesäubert werden, genäht, oder verbunden werden? Wir dürfen uns mit dem Gedanken anfreunden: Es gibt keine Schuld. Es gibt nur Ursache und Wirkung. Das heißt, was noch nicht rund läuft braucht eine Korrektur, keine Verurteilung.

Es wird die Liebe voller, Jahr um Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag…

Was für ein wunderbarer  Ausblick!!

 

Reit im Winkl, im Dezember 2018,                                                Bildquelle: Carmen Leitmann

 

siehe auch:
Vortrag am 5.1., 19.00 Uhr - Fühl' Dich einfach wohl in Deinem Leben

Emotionale Kompetenz